Dornstag post epiphaniä (11. I.): hat M. g. H. vorordent und bevelh gegeben, wan man ein oder mehervom hoffegesinde - ausgeschlossen die vom adel, welche sich aller billickeit selbst halten und weisen werden - nach acht hor in eim schenckhauße befinden wirt, sollen sie mit gefencknus eingezogen und des morgens dem marschalh uberanthwurt werden, causa, das bei Jacoff Kaphan und Hans Deissenbach in 14 tagen noch einander in itzigem hauße vom hoffegesinde ein mordt gescheen.
Mithwoch post Felicis (17. I.): Kaphan sol in 14 tagen 2 ß niderlegen doruff es der cantzler und Hans von Schonberg durch furbit betedigt (vereinbart), von wegen das er ein uffruhr in seinem hauße lassen gescheen und sulchen den gerichten vorschwigen, dorin ein mordt gescheen. (Nachschrift:) ist zu 1 ß gelassen uff ir bit.
Freitag (überschrieben: Sonnabend) post paschä (05. IV.): haben die viermeister der fleischer, so si des gefencknus entledigt, 10 fl. zur straffe gegeben, darumb das sie am osterabend unrecht (überschrieben: unwarheit) bericht, als solt das kalpfleisch zu Pirn, Meissenjhe ein ú vor 4 # gegeben und geschatzt sein wurden.
Mithwoch nach Laurentii (14. VIII.): Hans Kalben sohn ist zu burgen henden ausgelassen, also das er zugesaget, bis uff weinachten kein messer oder gewher zu tragen, und das er diejenigen, so inen seiner bosheit halben zu gefencknus bracht mit worten unbeschwert lasse. Wurde er aber wider kommen und sich vorgeslich zeigen, so sal im eins mit dem andern gedacht werden. Sal zwuschen hir und Michaelis 1 ß niderlegen.