Freitag post Felicis (17. I.): Jacoff Weyßen von des raths wegen und U. g. H. sein Straffe zu geben angesagt.
Freitag post Felicis (17. I.): Der messerschmied, so dy Merten Messerschmieden geelichet in der kleinen Brudergassen neben Schonhausen wonhafftig, ist wider gefengklich eyngenohmen des ehbruchs halben, so er mit eyner dirnen begunst (begangen), weil er nicht hat am gelde zu bezalen, das er am leibe pusse (büße), was ihm seins armuts halben und das man besorgt, er mocht dem weibe und kleinen kindernd entlauffen, zu 2 ß gelassen.
Sonabent am tage conversionis Pauli (25. I.): beide rethe vorsammelt. Erstlich auff bevelh U. g. H. beschlossen, dy wache uffn abent und sunderlich auff heyligen tagen, weil der muttwill mit geschrey und singen uber dy zeit fast uberhandt nimpt, mit desta stercker zu bestellen, dy fruhe ortten (Frühkneipen) vor der messe durch den richter und gerichtsknechte abzustellen und zu wehren.
Mitwoch post Pauli conversionis (29. I.): Krommesehen ist das alde des uffdeckers (Abdeckers) haus bey der saltzscheune an der Elbe in ansehung seiner pleysigen dinst, dem rathe gepfleget und kunfftig zu thun erbottig, zugesagtet, also das er eyn halb jar 30 gr. davon geben sal.
Mitwoch post Pauli conversionis (29. I.): Laux Schiffhauer und Bartel Kromer sint durch eyn rath vortragen des frevels halben, so bemelter Schiffhauer Bartel Kromern zugefuget dergestalt. Dyweilsie beide ire sache mechtlich uff ein rath nach langer underhandelung und anforderung gestellt, sal Laux Schiffhauer Barthel Kromern vor sein ausgegeben gelt und scheden 2 alde ß , in 14 tagen beym richterniderzulegen, geben, sich mit den gerichten und balbirern vortragen und hinforder in freuntschafft zu geleben, fridlich mit worten und wercken zu halden, samt iren vorwanten, desgleichen Kromer mit seinen sonen gegen Schiffhauern, bey peen (Strafe) 10 fl., welche teyl bruchig mit glaubwirdigen mennern uberweiset ader einicherlei ursach dem andern teil geben wurde, dem rathe zu geben. Schiffhauer hats dem alden Kromer und beiden seinen sonen abgebethen und sich voreyniget.
Freitag post Dorotheä (07. II.): [Bartel] Baritzsch (auch Paritzsch) sagt, habs von feiner konst, so er in Doringen uberkomen, das er dy gicht und kranckeyten, dy kein artzt heylen kan, vortreibet und schetze suchet...
Freitag am tage Valentini (14. II.): dy becker allesampt vorgefordert und nachdem sy zum offtern strefflich befunden in dem das sy das broth rocken und weysens (roggens und weizenes) viel zu klein backen und offtmals begriffen, ists ine itzmals nachgelassen und angezeigt, das uffn montag das broth sal besichtigt werden, und welchs zu klein befunden, sal alsbald zuschnitten (zerschnitten) werden und daruber gestrafft werden.
Freitag nach reminiscere (13. III.): Steffan Fehrman in gehorsam genohmen, darumb das er gesagt, ein rathe schreibe, was er wolle.
Freitag nach judica (3. IV.): ... Frantz Schmeissers busse halben gehandelt. Beschlossen, das er 5 ß geben soll darumb das er des burgermeisters geboth nicht gehalten und geringe gerste under gutte gemenget. Ist im hernoch zu 10 fl. uff sein pleyssiges bitten gelassen.
Freitag nach jubilate (08. V.): Kilian Thomas von Leuben under Herman von Tauschwitz gesessen darumb das er den pfarrer von Plauen vorm Sehethor mit bloßem
gewere angefertigt mit dreuworten (Drohworten), er wolle im den kop von eynander hauhen, ist er gefengklich durch den amtmann eyngenohmen und den gerichten uberanthwort, drey tage gesessen und
wider ausgelassen, das er dem rathe 1/2 ß zu busse geben und eynen vorstand machen soll, sich ferner fridlich zu haldenund mit worten und wercken nicht zu vorgreiffen. Ist zu sulcher busse
gelassen in ansehung seins armuts und kleinen kindern.
Caspar Lorentz und Hans Golner sint burgen darvor wie vormerckt und das berurt gelt uff Bartholomei falle.
Sonnabents nach cantate (16. V.): ist Melcher Gerbern von wegen des raths aus eintrechtigem beschluß bevohlen, im gehorsam uffm rathhause zu bleiben, der unfuglichen wort halben, so er im rath hiruber und dem burgermeister licentiato (Naumann) in seiner behausung gegeben, nemlich das er offentlich gesaget, man thu seinem sone unrecht, im rath geredt, man handle alles unordentlich und one grundt.
Sonnabents nach cantate (16. V.): Caspar Fischer ist ausm gehorsam gelassen, das er hinforder nicht anders kegen seinem weibe halden solle, dan es man und weibe geburt, und solle sie straffen, wi einem fromen manne zustendig, ap si bruchig, und hinforder der bierheuser sich eusser, wie bisher von ime befunden. Wirt er sich anders bezeigen, wolle sich eyn rath wissen ken ime zu halden.
Mitwoch post Jacobi (29. VII.): Steffan Tschuricht beclagt sich uber Christoff Jentzsch, das er sein weib im byerhauße offentlich zun ehren geschuden, welchs Jentzsch nicht gestendig. Tschuricht hat dy sache dem rathe enheim gegeben. Hats Jentzsch dem parth abgebethen, nemlich das er nichts von im, seinem weybe und freuntschafft wisse den alles guths, und ab er etwas in trunckener weyse geredt, das sei ime leyt (leid). Ist doruff in gehorsam genohmen und vorboten, zwischen hir und Michaelis in kein byerhauß zu khomen. (Bemerkung am Rande:) Wasser und brot zu geben, ins underste gefencknus zu setzen.
Freitag post vincula Petri (07. VIII.): dem jungen Jentzsch vorbothen, in byerheuser zu gehen, zu toppeln und spielen mit anzegung, wo er dermassen mit leichfertigen worten begriffen, oder das er sein vater unerlich handelt, wolle ine eyn rath mit ernst straffen.
Mittwoch nach omnium sanctorum (4. IX.): ist Jacoff Kupperschmied von des raths wegen gesaget, das er seins stiefvatern Hans Hammers hauß meiden solle und ine mit keinen unnutzen worten beschwere, es sei wo es wolle, durch sich oder durch sein weib, sunder an gleich und recht begnugen lassen bey der stadt meidung.
Mitwoch nach Andreä (02. XII.): hat ein erbar rath dy leuthe an der Elben und vorm thor, so zum spital Martini gehoren und dem selben zinsbar, sovil dy erbgerichte belanget, uff bevelh U. g. H. bürgermeister Hans Gleynigen als itzt vorordenten spitelmeister angewist, sich nich im, sovil vor alders gewest, aller gebur zu halten, dorin im eyn rath wil rettig (beirätig) und hulfflich sein. Was dy obergericht anlanget, wissen sie wol, wie es auch vor alders gehalten.